Anfängergeist
… oder: wenn in jedem Augenblick alles möglich ist
Das alte Jahr ist vorbei, und das neue liegt vor dir ausgebreitet. Im Leben ist es immer so, dass das Alte gehen muß, um dem Neuen Platz zu machen.
Und um das Alte gehen zu lassen, damit wir uns dem Neuen zuwenden können, ist es sehr hilfreich, eine Einstellung anzunehmen, die im Zen Anfängergeist genannt wird – eine Einstellung, die der Welt und den Dingen mit einem frischen, unverbrauchten und unvoreingenommenen Blick begegnet und das tut, was zu tun ist.
Es gibt drei wertvolle Eigenschaften, die dich auf dem Weg des Anfängers unterstützen können:
1) Zweifel
2) Vertrauen
3) Entschlossenheit
Schaue hinter deine Vorstellungen
Zweifel ist wichtig, um dich nicht in festgefahrenen Überzeugungen und Konzepten erstarren zu lassen. Viel zu oft im Leben glauben wir, schon alles zu wissen, und wenn wir dann mal ehrlich und mutig hinschauen, erkennen wir, dass wir im Grunde genommen gar nichts wissen. Denn das, was wir zu wissen vorgeben, sind nicht mehr als unsere Ideen, Vorstellungen und Konzepte über die Welt – und die trennen dich von dem, was ist.
Lass es doch mal darauf ankommen und schaue noch etwas genauer hin. Zweifele deine liebgewonnenen Vorstellungen darüber, wie die Dinge zu sein haben, an.
Frage dich, wer du bist, was du brauchst, was du hier zu tun hast und stelle deine Antworten immer wieder in Frage, bis du an einen Punkt absoluter Gewissheit kommst. Und dann stelle auch diesen noch in Frage, bis es um dich herum ganz still wird.
Aus dieser Stille heraus wirst du intuitiv die Antworten erkennen, die du bislang vergeblich gesucht hast.
Was es dazu braucht, ist eine ordentliche Portion Mut, gewürzt mit viel Offenheit, Neugier und Forscherdrang.
Eine forschende Einstellung einnehmen
Es geht nicht darum, eine kritische Einstellung allem und jedem gegenüber zu entwickeln oder den Zweifel zu mißbrauchen, um dich damit herunterzumachen und in Selbstmitleid zu versinken („… warum kann ich das bloß nicht?“ oder: „… wie soll ich das bloß machen?“).
Vielmehr geht es darum, eine offene und fragende Haltung einzunehmen. Denn diese Haltung wird dich dahin führen, dem Leben, wie es wirklich ist, immer mehr auf den Grund zu gehen – und das führt zu einem starken Vertrauen.
Wenn du dich wieder mit deinem intuitiven Wissen verbindest
Vertrauen resultiert aus der intuitiven Gewissheit darüber, wie die Dinge wirklich sind.
Wenn du hinter all die Vorstellungen, Konzepte, Rollen und Identitäten geschaut hast, wirst du fühlen und erleben, dass du tatsächlich mit allen und allem verbunden bist – du fühlst dich geborgen im Sein.
Und das macht es dir leichter, immer wieder auf’s Neue loszulassen und dich auf das Abenteuer Leben einzulassen.
Augenblick für Augenblick – Schritt für Schritt
Zweifel und Vertrauen führen zu Entschlossenheit. Mit neugierig forschendem Zweifel und intuitiv gewachsenem Vertrauen bist du nun viel eher bereit, den Herausforderungen des täglichen Lebens wirklich zu begegnen.
Du weißt, wer du wirklich bist und was du wirklich willst, erkennst, was zu tun ist – und tust es einfach.
Im Geiste des Anfängers 🙂
Und nun geht der Spaß erst richtig los 🙂
Das alte Jahr ist vorbei, und das neue liegt vor dir ausgebreitet.
Wie wirst du das neue Jahr beginnen?
Praktische Coaching-Tipps für den Alltag:
- Im Zen heißt es: „Kleiner Zweifel, kleine Erleuchtung – großer Zweifel, große Erleuchtung.“ Denke in aller Ruhe darüber nach, was das für dich bedeuten könnte.
- Finde zu allen Dingen Fragen. Nimm die Dinge und das Leben nicht einfach als gegeben hin, sondern finde deine eigenen Antworten.
- Erstelle Listen mit all deinen Ideen, Konzepten und Vorstellungen in bezug auf dich, deine Beziehungen, Fähigkeiten, Schwächen, Notwendigkeiten, deine Arbeit etc. – alles, was du für wichtig und wahr hältst. Mache dir damit deutlich, an was du alles festhältst. Und dann stelle all das in Frage; spiele damit 🙂
- Der Zweifel kommt von einem Ort des Wissens – was könnte das für dich bedeuten?
- Mache einen Spaziergang und betrachte alles so, als sähest du es zum ersten Mal.
- Achte in deinem Alltag auf gewohnheitsmäßige Reaktionen und Verhaltensweisen und stelle diese in Frage. Probiere versuchsweise neue Gewohnheiten aus und stelle auch diese nach einer Weile in Frage.
- Bemerke, wie oft dich Unsicherheit und die Angst vor dem Unbekannten daran hindern, etwas zu tun, was wichtig und wertvoll für dich ist. Frage dich, was schlimmstenfalls geschehen könnte.
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Mache einen Spaziergang und betrachte alles so, als sähest du es zum ersten Mal.
Achte in deinem Alltag auf gewohnheitsmäßige Reaktionen und Verhaltensweisen und stelle diese in Frage. Probiere versuchsweise neue Gewohnheiten aus und stelle auch diese nach einer Weile in Frage.
Bemerke, wie oft dich Unsicherheit und die Angst vor dem Unbekannten daran hindern, etwas zu tun, was wichtig und wertvoll für dich ist. Frage dich, was schlimmstenfalls geschehen könnte.