… oder: wie du den Griff der scheinbar so festen Realität lockerst

Was wäre, wenn das alles, was wir erleben, nur ein Traum wäre? Was wäre, wenn all das, was uns Schwierigkeiten bereitet – die Dinge, die wir nicht mögen und gegen die wir uns wehren – soviel Substanz hätte wie der Abdruck eines am Himmel fliegenden Vogels?

Vielleicht sind die Dinge gar nicht so massiv

In bestimmten Formen alter buddhistischer Lehren gibt es die Anweisung, alle Erscheinungen als traumgleich zu betrachten. Ich finde diese Idee sehr interessant, denn sie nimmt so manchen Übeln die Schwere und Ernsthaftigkeit.

Also entspann‘ dich. Alles kein Problem – lass es einfach, wie einen Traum, vorüberziehen:-)

Alles kommt, bleibt eine Weile und geht dann wieder

Es ist wirklich keine große Sache – betrachte jede Situation als vorbeiziehende Erinnerung; was gerade eben noch aktuell war, ist in diesem Augenblick bereits Vergangenheit. Wenn du auf dein Leben zurückblickst, wirst du erkennen, dass es mit allen Dingen so war.

Hinter allen Träumen und Erscheinungen wartet die Unendlichkeit

Diese Erfahrung hat so ziemlich jeder schon einmal in seinem Leben gemacht, wenn er z.B. völlig in einer Tätigkeit aufgegangen ist oder einem beeindruckenden Naturschauspiel beigewohnt hat.

In diese Unendlichkeit, in das grenzenlose Gewahrsein, das unbeschreibliche Tao, einzutauchen, ist die Lösung all unserer Schwierigkeiten. Und letztlich ist das auch unser eigentliches Ziel bei allem, das wir tun.

Doch das ist manchmal gar nicht so leicht

Denn oft gelingt es uns nicht ohne weiteres, die Dinge als Traum zu betrachten oder die dahinterliegende Freiheit zu erkennen.

Also gehen wir es etwas langsamer an und schieben einen Schritt dazwischen.

Einer der großen tibetischen Meditationsmeister des 20. Jahrhunderts, Gendün Rinpoche, erklärte, dass es hilfreich ist, zunächst unseren schlechten Traum in einen guten zu verwandeln. Das macht es uns leichter, zur Wirklichkeit zu erwachen.

Also erst mal eine positive Sicht der Dinge entwickeln …

Diese positive Grundhaltung ermöglicht es uns, die Natur unserer Erfahrungen zu erkennen.

Wenn wir unseren alltäglichen Alptraum durch positives Sein & Handeln in einen etwas entspannteren Traum verwandelt haben, dann können wir die Natur der Dinge betrachten und aufwachen.

… und dann noch mal genau hinschauen

Anders ausgedrückt – wenn wir uns gut fühlen und entspannt sind, fällt es uns viel leichter, die wahre Natur der Erscheinungen zu erkennen und als vorüberziehende Träume zu betrachten.

Nun fällt es uns leichter, loszulassen und ganz entspannt in den Fluß des Lebens einzutauchen :-)

Praktische Coaching-Tipps für den Alltag:

    • Entspanne dich und erinnere dich an ein unerfreuliches Ereignis. Lass das Bild langsam vor deinem inneren Auge erscheinen, betrachte es einen Augenblick lang und erlaube, dass es langsam verblasst.
    • Mache das auch mit einer erfreulichen Erinnerung – gibt es einen Unterschied zur vorherigen Übung? Und kannst du erkennen, wo die Erinnerung herkam? Und wo sie hingeht?
    • So, wie es zwischen allen äußeren Erscheinungen einen Raum gibt, so gibt es auch zwischen inneren Erscheinungen Raum – versuche, diesen Raum wahrzunehmen.
    • Mache einen Spaziergang und entscheide dich, alles, was du siehst, als einen flüchtigen Traum zu betrachten. Betrachte die Dinge so wie den Abdruck eines Vogels am Himmel.
… oder: wie du aufhörst, dich hinter dir selbst zu verstecken

Der amerikanische Autor und Mystiker Alan Watts sagte einmal, die wichtigste Frage, die ein Mensch sich stellen könne, sei:

Wer bin ich?

Hast du dir diese Frage schon einmal in voller Aufrichtigkeit gestellt? Bzw., hast du dich dieser Frage schon mal wirklich gestellt? Wer bin ich?

Diese Frage ist es wert, etwas tiefer erforscht zu werden, denn die oberflächlichen Antworten werden dich nicht wirklich zufrieden stellen.

Unter die Oberfläche schauen

Wenn du nicht weißt, wer oder was du wirklich bist – oder wenn du dich vor dem fürchtest, wer oder was du bist -, dann betrügst du dich selbst!

Hier beginnt die Selbsttäuschung!

Du gibst vor, der oder das zu sein, von dem du denkst, es zu sein. Das Bild, das du von dir hast, ist ein komplexes Zusammenspiel von deinen eigenen Vorstellungen und Lebenserfahrungen und den Vorstellungen und Erwartungen anderer.

Wenn du dich hinter dir selbst versteckt
Dieses falsche Selbstbild aufrechtzuerhalten ist ein fortgesetzter Verrat an dir selbst. Und tief in dir spürst du das auch.

Jede spirituelle Reise führt dich irgendwann an den Punkt, an dem du diese Erfahrung des Selbstbetrugs sehr deutlich machst.

Und das ist eine große Chance zum Aufwachen!

Denn dieses Gefühl des Selbstbetrugs zeigt dir sehr deutlich, welche Kursänderungen du in deinem Leben vornehmen solltest, um aufzuwachen und authentischer zu werden.

Die Chance zum Aufwachen

All die schmerzhaften und unangenehmen Erfahrungen in deinem Leben – von den kleinen Enttäuschungen bis hin zu den großen seelischen Verletzungen – kannst du als Weckrufe verstehen. Sie haben den einzigen Zweck, die Verteidigungsstrategien deines Egos aufzuweichen und durchlässiger zu machen.

Das ist nicht immer angenehm, daher wehrst du dich dagegen – und das macht es nur noch unangenehmer.

Anerkennen was ist

Wenn du die Bereitschaft zur Offenheit entwickelst und diesen Erfahrungen erlaubst, da zu sein und sie annimmst, gibst du dir damit die Gelegenheit, sie zu heilen.

Diese Akzeptanz ist ein echtes Geschenk, dessen du dich selbst als würdig betrachten solltest.

Denn, wenn du mal ganz ehrlich hinschaust, wünschen wir uns doch nichts sehnlicher, als all unsere Masken fallenzulassen und uns so zu zeigen, wie wir wirklich sind.

Zeig dich, wie du bist

Also – trau dich.
Trau dich, echt zu werden.
Hör auf, dich hinter dir selbst zu verstecken und erlaube dir der zu sein, der du bist.

Willkommen daheim :-)

Praktische Coaching-Tipps für den Alltag:

    • Entwickele mehr und mehr die Bereitschaft, dich und dein Leben in ALLEN Facetten zu betrachten und wertzuschätzen.
    • Erlaube dir, auch wenn es nicht immer angenehm sein mag, dir selbst gegenüber ehrlicher zu werden.
    • Bemerke, wenn du auf irgendetwas oder jemanden – in Form von Kritik, Ablehnung oder Ärger/Hass – reagierst und frage dich selbst, was das mit dir zu tun haben könnte. Frage dich, wann du in deinem Leben dich schon mal so – oder ähnlich – verhalten hast.
    • Entscheide dich, mit dem Reagieren aufzuhören. Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit bei der Sache, die dich zum Reagieren veranlaßt hat, ohne weiterhin darauf zu reagieren.
    • Erkenne, dass zwischen dem äußeren Anlaß und deiner Reaktion eine kleine Lücke besteht. Gehe mit deiner Aufmerksamkeit in diese Lücke und triff von dort aus eine Entscheidung.
    • Entscheide dich ganz bewusst dazu, für dich und dein Leben und deine Lebensumstände die Verantwortung zu übernehmen.
    • Weigere dich beharrlich, irgendetwas oder irgendjemandem die Verantwortung für dich oder dein Leben oder deine Lebensumstände zuzuschieben.
    • Liebe dich, so wie du bist; vergib dir und dann auch anderen. Erlaube dir auch, die Gefühle zu fühlen, die dich bislang davon abgehalten haben, dir selbst und anderen zu verzeihen.
    • Entscheide dich, ungeachtet aller Umstände, grundlos glücklich zu sein – einfach, weil du es so willst.
    • Lerne, die wichtigste Fähigkeit in deinem Leben zu kultivieren – die Fähigkeit, deine Aufmerksamkeit zu beherrschen. Dies gibt dir die Möglichkeit, etwas zu betrachten, ohne darauf zu reagieren.
Wir alle kennen Momente im Leben, wo alles mühelos fließt und wir uns in Einklang mit uns und der Welt fühlen. Das, was uns meist zufällig überkommt, diese eher seltenen Momente, lassen sich auch bewusst und absichtlich herstellen und kultivieren – indem wir dafür sorgen, dass wir mit unseren Vorstellungen einen Schritt zur Seite treten.

Wie die Leichtigkeit zurückkehrt

Wenn wir uns nicht mehr selbst im Weg stehen, können innere Kräfte ans Werk gehen, die wir ansonsten ständig blockieren – nun kann die Aufmerksamkeit frei fließen. Das Resultat eines solchen Vorgehens ist eine Leichtigkeit und Mühelosigkeit, von der wir zwar immer träumen und die wir uns wünschen, der wir aber häufig mit all unseren Konzepten und Vorstellungen im Wege stehen.

Der tibetische Meditations-Meister Chögyam Trungpa prägte den Satz: „Before you think big, you better think real.“

Damit soll großen Gedanken, Zielen und Wünschen nicht widersprochen werden, ganz im Gegenteil, es ist außerordentlich wichtig, ‚groß‘ zu denken, um Dich von Deiner Kleinmütigkeit zu befreien. Aber zuvor ist es von essentieller Wichtigkeit, dass Du schaust, wie momentan, in diesem Augenblick, Deine Realität aussieht!

Dazu eine kleine Geschichte:
Es war einmal ein Töpfer, der in seinem Garten eine Staude mit einem ganz jungen Kürbis fand. Aus eine momentanen Laune heraus stülpte er einen seiner Krüge über diesen Kürbis und kümmerte sich dann nicht weiter darum. Als die Erntezeit kam, stellte er fest, dass sich der Kürbis genau dem Krug entsprechend entwickelt hatte. Die Wände des Kruges hatten das Wachstum des Kürbis begrenzt und seine Form und Größe bestimmt.

Die meisten Menschen haben viele Vorstellungen davon, wer sie sind und was sie tun oder werden können, von denen sie mehr oder weniger stark überzeugt sind. Diese Überzeugungen formen ein begrenztes Selbstbild – einen Krug. Manchmal sind diese Überzeugungen unbewusst und daher nur schwer zu erkennen. Manchmal sind sie solide wie Felsen, und der Träger der Überzeugung glaubt felsenfest an ihre Richtigkeit. Oder sie sind so unerklärlich wie das grenzenlose All.

Wir alle haben uns im Laufe unseres Lebens viele Krüge übergestülpt oder überstülpen lassen. Bist Du bereit, Deinen Krug zu zerbrechen?

Schau genau hin

Und erkenne, was gerade los ist in Deinem Leben, damit Du es handhaben kannst. Denn verdrängen oder ignorieren führt nur dazu, dass die Dinge, die Dir im Weg zu liegen scheinen, ein munteres Untergrunddasein führen werden. Das macht es in der Folge noch schwerer, kreativ und konstruktiv damit umzugehen.

Die Grenzen der Realität

Du musst die Grenzen Deiner gegenwärtigen Realität erkennen und anerkennen. Erst wenn Du Deine aktuelle Realitätsblase bereitwillig akzeptierst, kannst Du die Grenzen dieser Realitätsblase erweitern und ausdehnen und so eine neue Realität erschaffen.

Erst mal schauen, wer Du jetzt bist, als was Du Dich in diesem Augenblick betrachtest, was Dich und das, was Du von Dir glaubst, jetzt ausmacht. Wenn Du das klar hast, kannst Du daran gehen, es nach Deinen Wünschen und Vorstellungen zu verändern.

Das ist das ganze Geheimnis schöpferischen Bewusstseins, die Kunst der Manifestation. Da beginnt bewusstes, absichtsvolles, leidenschaftliches und erfülltes Leben. Und nichts anderes wird Dich letztlich glücklich machen.

Und das ist der Punkt, an dem die OneTao-Trainings ansetzen